„Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass im Notfall immer jemand da ist!“
In Deutschland arbeiten fünf Millionen Menschen dann, wenn alle anderen schlafen. Ohne die Arbeit in der Nacht würde unser gesellschaftlicher Alltag nicht funktionieren. Sie fällt dort an, wo Menschen in Not sind, man sich um andere kümmert, die Produktion nicht stillstehen darf, Sicherheit organisiert oder für alle der Start in den weiteren Tag vorbereitet wird – auch bei uns in Dortmund. Um mehr über diese wichtige Arbeit zu erfahren, hat sich Jens Peick, MdB der SPD, im Klinikum Dortmund einen Eindruck verschafft.
Den Tag der Nachtarbeit absolvierte Jens Peick in der Zentralen Notaufnahme (ZNA). Empfangen wurde er von den Geschäftsführern Marcus Polle, Dr. Karsten Schneider und Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld zu einem kurzen Rundgang durch die Notaufnahme und einem Austausch zu aktuellen Herausforderungen der Arbeit.
Die Notaufnahme des Klinikums Dortmund ist enorm wichtig für die Dortmunder Bürger*innen. Hier werden akutkranke und frischverletzte Personen stabilisiert, untersucht und erstbehandelt und dann in das entsprechende Fachgebiet übergeben. „Und deshalb wird hier Tag und Nacht gearbeitet. Oft unter Stress und Zeitdruck – das ist klar. Time is Brain – das habe ich hier in Bezug auf die zügige Versorgung von Schlaganfallpatient*innen heute Nacht mehrmals gehört“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Jens Peick zu seiner Schicht.
Das Klinikum Dortmund ist eines der größten Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen. Als Haus der Maximalversorgung bietet es 1.422 Betten.
„Dieser riesige Betrieb wird von den Menschen getragen, die arbeiten, wenn alle anderen schlafen und eben diese Menschen erfahren zu wenig Wertschätzung für ihre lebenswichtige Arbeit. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass im Notfall immer jemand da ist.“ – ergänzt Peick.
Generell stellt die Arbeit in der Nacht Arbeitnehmer*innen vor ganz spezielle Herausforderungen. Zum einen ist die Arbeit in einer Notaufnahme körperlich und psychisch ohnehin belastend – nachts wird das besonders deutlich. Zum anderen bleibt nach der Nachtschicht am Tag wenig Zeit, um Schlaf nachzuholen, sich um die Familie zu kümmern oder das ganz normale Alltagsgeschäft unter einen Hut zu bekommen. Mangelnde Sichtbarkeit, fehlende Repräsentanz – so erhält die Nachtarbeit im gesellschaftlichen Miteinander nicht immer die Wertschätzung, die sie eigentlich verdient hätte.
Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat deshalb zum 23. März einen „Tag der Nachtarbeit“ ausgerufen und dafür Betriebe in ganz NRW besucht. Jens Peick hat gerne mitgemacht: „Uns geht es jetzt darum, diese wichtige Arbeit in der Nacht einmal selbst zu erfahren und den Kolleg*innen im Betrieb zuzuhören, um auch damit neue Konzepte für die Arbeitswelt der Zukunft zu erarbeiten.“
Mehrere hunderttausend Menschen in Nordrhein-Westfalen arbeiten, wenn alle anderen schlafen. In der Nachtarbeit werden zentrale Aufgaben unserer Gesellschaft verrichtet. Sie fällt dort an, wo Menschen in Not sind, man sich um andere kümmert, die Produktion nicht stillstehen darf, Sicherheit organisiert oder für alle anderen der Start in den Tag vorbereitet wird.
Wir reden viel zu wenig über diese Arbeit und die Menschen, die sie verrichten. Das wollen wir ändern und schauen genauer hin: Hinter die Kulissen und in die Gesichter der Arbeit bei Nacht.