Retter der Nacht
Zu Beginn einer Schicht kann niemand sagen, wie die Nacht auf der Intensivstation verlaufen wird. Fakt ist aber: Die Arbeit ist hart. Denn wenn es um Leben und Tod geht, dann geht es um alles. Die Ärzt*innen und Pflegekräfte in den Krankenhäusern sind mit den Unwägbarkeiten der Nacht vertraut. Trotzdem ist jede Schicht fordernd, denn die Arbeitsbelastung ist hoch.
Die Nacht auf der Intensivstation startet ruhig. Es ist Zeit für Rundgänge, Gespräche und Interviews. Ärzt*innen und Pflegepersonal bereiten routiniert die Station für die Nacht vor.
Immer in Alarmbereitschaft
Plötzlich wird der Wechsel zwischen Routinen und nicht planbaren Situationen auf der Intensivstation spürbar.
Anruf – Einsatz. Ein älterer Mann verstirbt in Folge eines Unfalls. Solche Momente sind tragische Routine. Kurze Zeit danach: Reanimation auf Station.
45 Minuten kämpft das Team um den Chirurgen um das Leben eines Patienten – mit Erfolg.
Am Ende der Nacht sitzt das Team nach einer erfolgreichen OP im Pausenbereich der Station zusammen. Das Radio begleitet die Pause und die Arbeit in der Nacht.
Vollständige Ruhe findet hier niemand. Das Radio ist die willkommene Abwechslung zu den tönenden Gerätschaften, die alarmierend durch die Räume hallen. Beeper, Stationstelefon, Überwachungsgeräte bilden den Beat der Nacht.
Alle Bilder: © Linda Meiers
Mehrere hunderttausend Menschen in Nordrhein-Westfalen arbeiten, wenn alle anderen schlafen. In der Nachtarbeit werden zentrale Aufgaben unserer Gesellschaft verrichtet. Sie fällt dort an, wo Menschen in Not sind, man sich um andere kümmert, die Produktion nicht stillstehen darf, Sicherheit organisiert oder für alle anderen der Start in den Tag vorbereitet wird.
Wir reden viel zu wenig über diese Arbeit und die Menschen, die sie verrichten. Das wollen wir ändern und schauen genauer hin: Hinter die Kulissen und in die Gesichter der Arbeit bei Nacht.