Der Chemiepark Marl ist einer der größten Chemiestandorte in Deutschland.
Das Gelände erstreckt sich über eine Fläche von mehr als sechs Quadratkilometer und bietet rund 10.000 Arbeitsplätze.
Die rund 100 Produktionsanlagen werden rund um die Uhr betrieben.
Mehr als vier Millionen Tonnen Produkte im Jahr starten von hier ihren Weg in die ganze Welt. Wir alle nutzen sie täglich: Shampoos, Farben, Tapeten, Hygieneartikel, Latex-Matratzen, Pharmazeutika, Komponenten für den Autobau, Kraftstoffzusätze, Dämmstoffe, Sportartikel, Joghurt, Margarine und vieles mehr.
Zu ihnen gehören die Mitarbeitenden, die das werksinterne Kohle- und Gaskraftwerk „fahren“ um den Chemiepark mit Strom zu versorgen. Sie überwachen die Anlagen rund um die Uhr über Monitore aus einer Kommandozentrale heraus. Dazu laufen sie auch alle Anlagen des Werks regelmäßig ab und überprüfen deren Funktionalität direkt vor Ort. Das bedeutet auch Nachts viele Kilometer auf den Füßen und noch mehr Treppenstufen.
Die Aufgabenbereiche der Mitarbeitenden sind hochgradig spezialisiert und auf die Anlagen – die es in dieser Form sehr selten gibt – angepasst. Gearbeitet wird im 12 Stunden Schichtdienst, also abwechselnd von 06:00 bis 18:00 Uhr oder von 18:00 bis 06:09 Uhr. Zwischen zwei Schichten gibt es jeweils einen Tag Pause.
Damit auf dem Betriebsgelände alles glatt läuft, verfügt der ChemiePark außerdem über einen eigenen Werkschutz und eine Betriebsfeuerwehr. Hier werden 24 Stunden Schichten gefahren, die sich im weitesten Sinne an einem „normalen“ Tag- und Nachtrhythmus orientieren. Fortbildungen, Übungen und Trainingseinheiten sind dort Teil des Arbeitsalltags.
Zu größeren Einsätzen kommt es auf dem Gelände fast nie. Werksinterne Notrufe sind aber trotzdem nicht selten. Mal ist ein Hundehalter auf der Suche nach seinem Hasso oder ein Betrunkener kürzt seinen Heimweg quer durch den Chemiepark ab. Der Werksschutz kontrolliert hier jede Bewegung auf dem Gelände – Sicherheit geht vor: 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche.
Mehrere hunderttausend Menschen in Nordrhein-Westfalen arbeiten, wenn alle anderen schlafen. In der Nachtarbeit werden zentrale Aufgaben unserer Gesellschaft verrichtet. Sie fällt dort an, wo Menschen in Not sind, man sich um andere kümmert, die Produktion nicht stillstehen darf, Sicherheit organisiert oder für alle anderen der Start in den Tag vorbereitet wird.
Wir reden viel zu wenig über diese Arbeit und die Menschen, die sie verrichten. Das wollen wir ändern und schauen genauer hin: Hinter die Kulissen und in die Gesichter der Arbeit bei Nacht.