Mit großem Interesse bin ich die Nachtschicht im Mathias-Spital in Rheine angetreten. Die NRWSPD hatte diese Aktion ausgerufen, bei der wir für einige Stunden in den Arbeitsalltag der Menschen hineinschnuppern, die für uns die Nacht zum Tag machen. Für mich war direkt klar, dass ich gerne in den Bereich der Pflege hineinschauen möchte. In der Politik wird dieses Thema gerade viel diskutiert. Und das ist auch gut so, denn die Pflege steht vor enormen Herausforderungen.
Ich bin unglaublich beeindruckt von dem, was ich in dieser Nacht erleben durfte. Ich traf auf ein unglaublich nettes und engagiertes Team, das die ganze Nacht alles gegeben hat, um den Patientinnen und Patienten zur Seite zu stehen. Auch den hohen Grad der Organisation fand ich bemerkenswert. Wo sind welche Betten frei? Wer ist gerade bei welchem Patienten? All das wird erfasst und koordiniert. Eine wirklich anstrengende und komplexe Tätigkeit, die mit viel Herzblut ausgeführt wird.
Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Mathias-Spitals, die mir einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gegeben haben und mit mir das Gespräch über die drängendsten Probleme gesucht haben. Allem voran wurde der Fachkräftemangel angesprochen. Dabei durfte ich selbst erleben, wie wichtig es ist, dass hier präzise und sorgfältig gearbeitet wird und dass neben aller Arbeit auch ab und zu noch mal Zeit für ein nettes Wort mit dem Patienten oder der Patientin bleibt. Besonders bedanken möchte ich mich bei der Hauptnachtwache Ariane Niehues, die mir trotz der anstrengenden Schicht so viele Dinge gezeigt und erklärt hat. Für mich war es eine ganz besondere Nacht und ich nehme wirklich viele neue Eindrücke mit nach Berlin für meine politische Arbeit!
Mehrere hunderttausend Menschen in Nordrhein-Westfalen arbeiten, wenn alle anderen schlafen. In der Nachtarbeit werden zentrale Aufgaben unserer Gesellschaft verrichtet. Sie fällt dort an, wo Menschen in Not sind, man sich um andere kümmert, die Produktion nicht stillstehen darf, Sicherheit organisiert oder für alle anderen der Start in den Tag vorbereitet wird.
Wir reden viel zu wenig über diese Arbeit und die Menschen, die sie verrichten. Das wollen wir ändern und schauen genauer hin: Hinter die Kulissen und in die Gesichter der Arbeit bei Nacht.